Ueberschuldungsradar

Überschuldungsradare

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iff-Überschuldungsradar 2024/40

von Kirstin Wulf: ADHS und Finanzen – Die unsichtbaren Barrieren im Blick

Seit dem Jahr 2023 gibt es das Berliner Projekt „Papierkram“, um Menschen mit ADHS besser bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützen zu können. Wegen ihrer speziellen kognitiven Herausforderungen haben Betroffene von ADHS ein dreimal höheres Risiko für finanzielle Probleme und Überschuldung im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung. Über ein Jahr hinweg wurde mit „Papierkram“ ein digitaler Arbeitsraum eingerichtet, der darauf ausgelegt ist, finanzielle Aufgaben effektiv zu bewältigen, Überforderungen zu mindern und die unsichtbaren Hürden im Alltag zu verringern.  Im Rahmen dieses Überschuldungsradars werden ausgewählte kognitive Hindernisse, die bei ADHS von großer Tragweite sind, erläutert, damit die Bedarfe dieser bisher weitestgehend unerkannten Gruppe künftig besser in der Beratungspraxis berücksichtigt werden kann.

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iff-Überschuldungsradar 2024/39

Von Prof. Dr. Susanne Schlabs: Genderaspekte und ihre Relevanz für professionelles Handeln in der Schuldnerberatung

Nachdem sich der erste Beitrag (siehe hier) mit der Bedeutung von Genderaspekten für Ver- und Überschuldung auseinandergesetzt hat, steht nun das professionelle Handeln im Rahmen der Schuldnerberatung im Fokus. Welche Bedeutung hat zum Beispiel die Geschlechterrolle für die Beratung? Welche Rolle spielt sie bei der Inanspruchnahme von Hilfeangeboten oder Interpretation der persönlichen Situation? Im Anschluss an die im  ersten Teil dargestellten Zusammenhänge geht es nun um gendersensible und genderbewusste Ansätze als erweiterte Möglichkeiten des professionellen Handelns.

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iff-Überschuldungsradar 2024/38

Von Prof. Dr. Susanne Schlabs: Genderaspekte und ihre Relevanz für Ver- und Überschuldung

Erst Prävention und Ressourcenorientierung, dann Nachhaltigkeit und nun auch noch Genderaspekte im Kontext der sozialen Schuldnerberatung?! Dabei ist die „Genderdiskussion“ innerhalb der Sozialen Arbeit und auch in der Schuldnerberatung nicht völlig neu. Im Zuge des stetigen Wandels und einer fortschreitenden Professionalisierung dieses Handlungsfeldes spiegeln sich nun eben auch gesellschaftliche Prozesse wider und es vollziehen sich deutlich wahrnehmbare Transformationen. Ver- und Überschuldung im Genderkontext oder gar gendersensibel zu diskutieren, halten viele für entbehrlich. Die Diskussion von Genderaspekten gibt wichtige Impulse im Hinblick auf methodisches Handeln und die Professionalität in der Schuldnerberatung. Der erste Teil widmet sich dem Hintergrund des Themas, während der zweite Teil – erscheint im Juni – die Bedeutung für die Praxis beleuchtet.

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iff-Überschuldungsradar 2024/37

Von Dr. Duygu Damar-Blanken und Dr. Sally Peters: Werden ältere Menschen am Kreditmarkt benachteiligt?

Schon seit Langem werden von Verbraucherzentralen, Antidiskriminierungsberatungsstellen oder NGOs wie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen Benachteiligungen älterer Menschen beim Zugang zu Finanzdienstleistungen thematisiert. Demnach haben altersbedingte Benachteiligungen bei den Finanzdienstleistungen, z. B. Ablehnung von Krediten oder Vergabe von Krediten bzw. Versicherungen zu schlechteren Konditionen zugenommen. Wie die Benachteiligungen konkret aussehen, hängt vom jeweiligen Finanzprodukt ab.  Allerdings ist derzeit unklar, inwiefern altersbedingte Benachteiligungen bei der Kreditvergabe verboten sind. Das Überschuldungsradar gibt einen Überblick, welche Rolle das Alter bei Finanzprodukten spielt und in welcher Form ältere Menschen z.B. am Kreditmarkt benachteiligt werden.

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iff-Überschuldungsradar 2023/36

Von Dr. Helena Klinger und Dr. Sally Peters: Finfluencer und Verbraucherschutz

Finfluencer teilen über soziale Medien Themen rund um Finanzen und sie erfreuen sich dabei steigender Beliebtheit. Insbesondere seit Covid-19 erfahren Finanztipps im Internet viel Aufmerksamkeit. Finfluencer müssen keinen Kompetenznachweis erbringen. Besonders schwierig ist es, dass der Übergang zwischen Finfluencer, Finanzberater:innen aber auch Finanzjournalist:innen fließend sein kann. Dadurch ist Verbraucher:innen nicht immer klar, welche Qualifikation sich dahinter verbirgt und welche Qualifikation zu erwarten ist.

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iff-Überschuldungsradar 2023/35

Von Dr. Hanne Roggemann: Kreditkompetenz bei jungen Erwachsenen

Das Kreditangebot für volljährige junge Erwachsene ist vielfältig und durch digitale Angebote gerade für junge Erwachsene immer leichter zugänglich. Im (Online-)Handel werden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, wie die Ratenzahlung oder die Stundung der Zahlung, beim Kauf angeboten und ermöglichen jungen Erwachsenen die Tätigung von Konsumausgaben über die zum Zeitpunkt des Kaufes verfügbaren finanziellen Mittel hinaus. Junge Menschen stehen in der Regel noch am Anfang ihres Berufslebens und verfügen daher nur über ein geringes Einkommen. Es kann daher vorkommen, dass sie auf zusätzliche finanzielle Mittel angewiesen sind. Die Optionen, wofür das Geld benötigt wird, sind vielfältig.

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iff-Überschuldungsradar 2023/34

Von Heiner Gutbrod und Samuel Nehmer: Erhebung zur heutigen Situation erfolgreich Entschuldeter in der Jugend-Schulden-Beratung Tübingen

Seit 2014 verfolgt die Schuldnerberatung Tübingen mit der Jugend-Schulden-Beratung ein besonderes Konzept, um junge Erwachsene unter 25 Jahren zu erreichen und im Beratungsprozess zu halten. Die Ratsuchenden sind im Schnitt 21,5 Jahre alt und haben eine durchschnittliche Verschuldung von ca. 5.500 EUR. Der schnelle Einstieg in die intensive Begleitung und Unterstützung soll die Ratsuchenden entlasten und ihnen die Möglichkeit und den Freiraum verschaffen, sich um die Bewältigung der anderen anstehenden Entwicklungsaufgaben zu kümmern. Im Laufe der letzten 8 Jahre wurde die Jugend-Schulden-Beratung von 863 jungen Menschen angefragt, 506 davon benötigten eine intensive Beratung für das Ziel, ihre Schulden zu regulieren. Im Rahmen einer standardisierten Telefonbefragung wurde nun erhoben, wie sich die Lebens-, Finanz- und ggf. Schuldensituation ehemaliger Ratsuchender der Jugend-Schulden-Beratung nach erfolgreichem Abschluss ihres Beratungsprozesses entwickelt hat.

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iff-Überschuldungsradar 2022/33

Von Dr. Dieter Korczak und Dr. Sally Peters: Neue Zahlungsmethoden und ihre Bedeutung für die Schuldnerberatung

„Banking is necessary, banks are not.“ So fasste Bill Gates bereits 1994 seine Sicht auf die Entwicklung der Finanzindustrie zusammen. 27 Jahre später werden Finanzdienstleistungen in der Regel zwar immer noch von Banken erbracht, aber sie sind nicht mehr die einzigen, die Bankdienstleistungen anbieten. Unter dem Stichwort „Embedded Finance“ gibt es eine Entwicklung hin zum „Banking ohne Banken“. Die Digitalisierung beschleunigt diese Entwicklung noch weiter. Die Innovationsgeschwindigkeit für neue digitale Kreditformen ist sehr hoch. Die Schuldnerberatung hat das Gefährdungspotential, das durch solche Angebote gegeben ist, erst jetzt in den Fokus genommen. In einer end- und nahtlosen Konsumreise können Verbraucher:innen Konsum und Kredit miteinander verbinden, ohne sich aus dem Haus zubewegen. Im Falle einer Überschuldung wird die Schuldnerberatung daher durch diese „einfachen, schnelle und bequemen“ Kauf- und Kreditorder mit komplexen Analysen und komplizierten Fragen der Schuldengenese konfrontiert. SchuldnerberaterInnen müssen deshalb mehr über digitale Zahlungsweisen lernen, um ihren Ratsuchenden den Umgang mit diesen neuen Zahlungsformen und den damit verbundenen Risiken vermitteln zu können. Die Finanz- und Verbraucherprävention sollte sich daher auch verstärkt mit diesem Thema befassen und entsprechende Workshops und Kurse anbieten.

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iff-Überschuldungsradar 2022/32

Von Prof. Dr. Eva Münster, Jacqueline Warth, Prof. Dr. Klaus Weckbecker: Überschuldung, Krankheiten und medizinische Versorgungsprobleme – Wege aus dem Teufelskreis durch Public Health Maßnahmen

Nationale und internationale Forschungsergebnisse zeigen auf, dass Überschuldete häufig auch krank sind: Sowohl Krankheiten können eine Überschuldung verursachen als auch die Überschuldung Krankheiten auslösen oder verstärken. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes halten für Deutschland fest, dass „Erkrankung, Sucht, Unfall“ eine Überschuldung als Hauptauslöser verursachen kann. Während dieser Grund der Überschuldung noch im Jahre 2015 bei 13,5 % der Überschuldeten auftrat, waren es im Jahr 2021 16,9% aller erfassten Personen in der Bundesstatistik, die durch eine Erkrankung oder einen Unfall in die Überschuldung geraten sind. Diese Bundesstatistik verdeutlicht, dass einerseits ein schlechter Gesundheitszustand die Ursache für eine Überschuldung sein kann. Andererseits ist es auch möglich, dass überschuldete Menschen aufgrund ihrer finanziellen Notlage mit Einschränkungen in ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Teilhabe sowie mit gesundheitlichen Folgen konfrontiert werden.

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iff-Überschuldungsradar 2022/31

Von Dr. Sally Peters: Dispo – Alles klar?

Wie gut wissen Sie über die Konditionen Ihres Dispositionskredits Bescheid? Die Verbraucherzentrale Sachsen hat 2015 in einer Untersuchung gezeigt, dass die erforderlichen Informationen meistens nur schwer auffindbar und zudem schwer verständlich sind. Die Nutzer:innen würden so gar nicht erst in die Lage versetzt werden, überhaupt bewerten zu können, ob der Dispositionskredit zu ihren Bedürfnissen passt.
Zudem fehlt vielen Verbraucher:innen Grundlagenwissen über Dispositionskredite. Die Finanztip Stiftung stellte in einer Studie 2021 fest, dass rund die Hälfte der Befragten nicht wusste, dass ab dem ersten Cent im Minus bereits Dispozinsen anfallen. Angesichts des Befundes, wie schwer zu überblicken viele Finanzprodukte für die Kund:innen sind, verwundert dies wiederum nicht.

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iff-Überschuldungsradar 2022/30

Von Dr. Katharina Angermeier: „Der Kopf, der rotiert nur“ – Die Bedeutung alltagsmathematischer Praktiken im überschuldeten Alltag

Finanzielle Engpässe und Schulden bedeuten bereits in alltäglichen Situationen wie Einkaufen, Busfahren oder Verabredungen im Freundeskreis für die betroffenen Personen Stress. Denn jede Aktivität ist meistens mit Ausgaben verbunden und beeinflusst unmittelbar das geringe Budget. Ein Spielraum für Fehler ist kaum vorhanden. Überschuldung lässt sich dementsprechend nicht nur als eine wirtschaftlich-rechtlich definierte Zahlungsunfähigkeit begreifen, sondern als sozioökonomisch vulnerable Lebenslage, die sich dynamisch und mit weitreichenden Folgen für persönliches Wohlbefinden und soziale Teilhabe im Leben der Betroffenen auswirkt. Alltagsmathematische Praktiken wie beständiges Rechnen, Schätzen und Abwägen wird dabei angesichts eines (zu) geringen Haushaltsbudgets zu einer existenziellen Notwendigkeit im Alltag. Wie auf dieses prekäre Haushalten in Schuldensituationen eingegangen werden kann, ist daher für die strukturelle wie methodische Umsetzung der konzeptionell verankerten Schuldenprävention in der Sozialen Schuldenberatung von besonderer Bedeutung.

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iff-Überschuldungsradar 2022/29

Von Prof. Dr. Uwe Schwarze: Die Leitidee der „Nachhaltigkeit“ in der Sozialen Schuldnerberatung – Teil 2

Die Leitidee der „Nachhaltigkeit“ findet in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen wachsende Aufmerksamkeit. Auch im Bereich von Wirtschaft und Dienstleistungen wird sie vor allem im Marketing besonders betont. In der Sozialen Arbeit und in der Sozialen Schuldnerberatung findet „Nachhaltigkeit“ bisher jedoch allenfalls indirekt Beachtung. Weder theoretisch noch empirisch ist genauer geklärt, was unter „Nachhaltigkeit“ in der Sozialen Arbeit zu verstehen ist und welche Implikationen mit der sozialpolitischen Leitidee konkret für die Soziale Schuldnerberatung verbunden sind. Der vorliegende Beitrag fasst daher zunächst theoretische Grundlagen zur Idee der „Nachhaltigkeit“ zusammen. In einem zweiten Teil werden Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt (2017-2019) zum „Verständnis von Nachhaltigkeit“ in der Sozialen Schuldnerberatung in sechs Dimensionen dargestellt. Im Fazit ergeben sich klare fachliche und sozialpolitische Handlungsempfehlungen, wenn „Nachhaltigkeit“ als Leitidee und/oder fachliches Prinzip für die Soziale Schuldnerberatung tatsächlich zur Geltung kommen soll.

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iff-Überschuldungsradar 2022/28

Von Prof. Dr. Uwe Schwarze: Die Leitidee der „Nachhaltigkeit“ in der Sozialen Schuldnerberatung – Teil 1

Die Leitidee der „Nachhaltigkeit“ findet in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen wachsende Aufmerksamkeit. Auch im Bereich von Wirtschaft und Dienstleistungen wird sie vor allem im Marketing besonders betont. In der Sozialen Arbeit und in der Sozialen Schuldnerberatung findet „Nachhaltigkeit“ bisher jedoch allenfalls indirekt Beachtung. Weder theoretisch noch empirisch ist genauer geklärt, was unter „Nachhaltigkeit“ in der Sozialen Arbeit zu verstehen ist und welche Implikationen mit der sozialpolitischen Leitidee konkret für die Soziale Schuldnerberatung verbunden sind. Der vorliegende Beitrag fasst daher zunächst theoretische Grundlagen zur Idee der „Nachhaltigkeit“ zusammen. In einem zweiten Teil werden Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt (2017-2019) zum „Verständnis von Nachhaltigkeit“ in der Sozialen Schuldnerberatung in sechs Dimensionen dargestellt. Im Fazit ergeben sich klare fachliche und sozialpolitische Handlungsempfehlungen, wenn „Nachhaltigkeit“ als Leitidee und/oder fachliches Prinzip für die Soziale Schuldnerberatung tatsächlich zur Geltung kommen soll.

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iff-Überschuldungsradar 2022/27

Von Nicolas Mantseris: Überschuldung geht auch in der Pandemie sichtbar zurück – Eine Kommentierung des Versuchs Überschuldung zu messen

Im ersten Jahr der Pandemie wurde allgemein eine Verschlechterung der Überschuldungslage privater Haushalte erwartet. In seiner Stellungnahme zur Insolvenzrechtsreform schrieb Ahrens beispielhaft: „Das gesellschaftliche Phänomen einer Überschuldung von ca. 10 % der Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahre wird absehbar durch die Pandemie-Folgen verschärft.“ Ähnlich formuliert es die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) einige Monate später. Jetzt nach dem Ende des zweiten Jahres der Pandemie gibt es noch keine direkten Anzeichen, dass diese Prognose zutrifft. Vielmehr wird im Folgenden nachgewiesen, dass sich die Zahl der Verbraucherinsolvenzen auch in 2021 faktisch gegenüber 2019 reduziert hat. Auch andere Indikatoren weisen darauf hin, dass sich die Überschuldung zumindest bis ins Jahr 2020 verringert hat.

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iff-Überschuldungsradar 2021/26

Von Anja Draber und Sebastian Rothe: Corona als Beschleuniger für digitale Angebote in der Überschuldungsprävention im Freistaat Thüringen

Die COVID-19-Pandemie hat in Deutschland aber auch weltweit das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt. Begegnungen im üblichen Rahmen waren von heute auf morgen nicht mehr möglich, ohne dabei gesundheitliche Risiken einzugehen. Damit verbunden waren umfangreiche Einschränkungen, die zu Kurzarbeit und Entlassungen bis hin zur Geschäftsaufgabe mit entsprechenden Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Betroffenen führten. Gleichzeitig wuchs der Kreis derer, die Homeoffice in Anspruch nahmen, der Präsenzunterricht wurde von Wechsel- und Fernunterricht abgelöst und wo immer Versammlungen noch möglich waren, galt es detaillierte Infektionsschutzkonzepte umzusetzen. Diese Einflüsse wirkten sich auch auf den Bereich der finanziellen Bildung und Überschuldungsprävention aus, da entsprechende Angebote oft auf ein Gruppensetting beispielsweise in Schulen ausgerichtet sind. Auch in unserer Arbeit legten die Regeln zur Kontaktbeschränkung viele bis dahin selbstverständliche Vorhaben lahm. Relativ schnell zeichnete sich ab, dass das Verschieben von Veranstaltungen, getragen von der Annahme auf ein baldiges Ende der Pandemie, keine Lösung sein konnte. Hier entstand ein massiver Innovationsdruck, der letztlich in eine umfassende Digitalisierung mündete. Corona als Beschleuniger für digitale Angebote greift also fast schon zu kurz. Denn vor der Pandemie waren Präsenzveranstaltungen schlicht alternativlos, weshalb Corona eher als Initialzündung anzusehen ist.

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iff-Überschuldungsradar 2021/25

Von Cornelius Wichmann: Online-Beratung in der Schuldnerberatung – Neue Entwicklungen unter Berücksichtigung der Covid-19 Pandemie

Seit Jahren ist das Internet die Hauptquelle für Informations- und Unterhaltungsangebot. Diese Entwicklung hat in der Pandemie noch eine enorme Beschleunigung erfahren. Zunehmend wird auch persönliche Unterstützung in Lebenskrisen im Internet gesucht. Rund ein Drittel der deutschsprachigen Bevölkerung kann sich vorstellen, sich von Ärzt_innen per Videosprechstunde behandeln zu lassen. Auch die Beratungsstellen der Caritas erreichen immer häufiger Anfragen über das Netz. Wie können aber diese ganz unterschiedlichen Beratungsanliegen digital kompetent beantwortet werden? Wie müsste eine Infrastruktur aussehen, um solche Angebote niedrigschwellig, überall und möglichst zu jeder Zeit zugänglich zu machen? Der Deutsche Caritasverband hat sich schon recht früh mit digitaler Beratung befasst.

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Überschuldungsradar24

iff-Überschuldungsradar 2021/24

Von Dr. Sally Peters: Überschuldungsforschung als Beitrag zur Professionalisierung

Forschung in der Sozialen Arbeit beschäftigt sich häufig mit Themen, die Schnittmengen zu Alltagserfahrungen vieler Menschen aufweisen. Widersprechen die Erkenntnisse den Alltagserfahrungen der Menschen, werden diese schnell als widersprüchlich verwiesen. Werden hingegen diese Alltagserfahrungen bestätigt, wird Forschung womöglich als überflüssig gesehen, da entsprechende Erkenntnisse bereits bekannt waren. Das bestätigte sich auch jüngst in einem Projekt des iff und der GP-Forschungsgruppe, indem zu den finanziellen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie geforscht wurde und aufgezeigt wurde, wie schwerwiegend die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf die finanzielle Situation der Haushalte sind. In der Berichterstattung dazu fanden sich in einigen Kommentarspalten Rückmeldungen, dass dieses Ergebnis „doch klar sei“ und keiner extra Forschung bedurft hätte. Eine solche Sichtweise ist auf den ersten Blick nachvollziehbar, dennoch ist das Bestätigen einer ersten Erkenntnis aber kein Grund, nicht mehr zu forschen.

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iff-Überschuldungsradar 2021/23

Von Marion Kemper: Vertretungsbefugnis im Verbraucherinsolvenzverfahren – eine Aufgabe für die Schuldner- und Insolvenzberatung!

Seit dem 01. Juli 2014 regelt die Insolvenzordnung, dass die Schuldnerberatungsstellen (in ihrer Funktion als geeignete Stellen gem. § 305 InsO) den*die Schuldner*in auch vor dem Insolvenzgericht vertreten können. Seither wird immer wieder – auch unter den Beratungsfachkräften und Trägern der Beratungsstellen – diskutiert, ob und unter welchen Bedingungen die Übernahme der gerichtlichen Vertretung sinnvoll ist. Meine Ausführungen sollen dazu beitragen, das Thema „gerichtliche Vertretung“ wieder mehr in den Fokus zu nehmen und von verschiedenen Seiten zu beleuchten.

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Überschuldungsradar22

iff-Überschuldungsradar 2021/22

Von Frank Wiedenhaupt: Scheitern in der Corona-Krise: oder die Philosophie des Meister Yoda

Der zweite Winter-Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird nicht nur viele Kleinst- und Soloselbstständige in die Knie zwingen. Der stationäre Einzelhandel muss auf die wichtigste Umsatzzeit des Jahres verzichten. Durch die Aufforderung der Politik, möglichst viele Arbeiten im Home-Office zu verrichten, sind Wege und Straßen für die Paketboten und Kurierfahrer der großen Online-Versandunternehmen freigeräumt, welche im Gegensatz zum Einzelhandel große Umsatzsteigerungen verzeichnen können. Die zur Stützung der Unternehmen eingeführten Corona-Zuschüsse, deren Auszahlungsmonat nicht unbedingt mit dem Zuschussnamen korreliert, werden eine Pleitewelle nicht verhindern können. Zumal die teilweise stündlichen Anpassungen der Hilfsmaßnahmen kaum noch zu überblicken sind.

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iff-Überschuldungsradar 2020/21

Von Lioba Kraft: Geflüchtete in der Schuldnerberatung – Rechtliche Rahmenbedingungen

Die fortlaufende Immigration von Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten der ganzen Welt nach Deutschland geflüchtet sind und flüchten, stellt alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Die Geflüchteten selbst müssen sich in einem neuen Umfeld, mit einer neuen Sprache und einem komplexen Wirtschafts-, Arbeits- und Finanzsystem zurechtfinden, während Berater*innen aller Sparten in einem Bereich, in dem sich viele relevante Gesetzesgrundlagen überschneiden, den Überblick behalten müssen. Alltägliche Fragestellungen der Asylberechtigung, der Existenzsicherung, des Arbeitsmarktzugangs und der Gesundheitsversorgung verknüpfen Rechtsgrundlagen aus unterschiedlichen Gesetzen. So hängt bspw. der Anspruch des/der Einzelnen auf Sozialleistungen von seinem/ihrem jeweiligen Aufenthaltsstatus ab. Die zahlreichen seit dem Jahr 2015 beschlossenen Gesetzesänderungen und eine komplexe Rechtsprechung erschweren die Orientierung. In gebotener Kürze widmet sich der folgende Beitrag einem Überblick über die relevanten Regelungen bei der Beratung von Geflüchteten in der Schuldnerberatungspraxis.

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iff-Überschuldungsradar 2020/20

Von Dr. Sally Peters: Digitalisierung in der Schuldnerberatung: Wo stehen wir? – Praxis und Perspektiven

Der vorliegende Beitrag beleuchtet das Thema der Digitalisierung in der Schuldnerberatung aus der Perspektive der Sozialen Arbeit und gibt einen Einblick in den derzeitigen Stand von Praxis und Forschung. Die Beschäftigung mit dem Thema ist notwendig und zukunftsweisend und sollte daher Thema für Studium, Fortbildung, Praxis und Forschung sein. Stattdessen ist die Beschäftigung mit den Potenzialen der Digitalisierung im Feld der Schuldnerberatung derzeit kaum vorhanden bzw. nur äußerst zurückhaltend. Das überrascht angesichts der Tatsache, dass Digitalisierung auch die Zukunftsfähigkeit von sozialen Einrichtungen sichert.

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iff-Überschuldungsradar 2020/19

Von Maike Cohrs: Schuldnerberatung für ältere Menschen

Altersarmut ist für viele Menschen Realität. In der Schuldenberatung ergeben sich durch das hohe Alter dieser Zielgruppe besondere Anforderungen an die Beratungsstellen. Im aktuellen iff-Überschuldungsradar schreibt die Schulden- und Insolvenzberaterin Maike Cohrs über den Umgang mit älteren Menschen in der Beratung. Der Weg in die Schuldenberatung ist dann leider auch nicht immer selbstverständlich. Die Zielgruppe ist sich meist nicht über die Beratungsmöglichkeiten bewusst oder die Hemmschwelle ist zu groß. Oft werden Dritte auf die desolate Situation aufmerksam und stellen Kontakt zu den Beratungsstellen her. In vielen Städten und Kommunen erfolgt der Verweis an die Schuldnerberatung jedoch nur selten.

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iff-Überschuldungsradar 2020/18

Von Monika Tröster / Beate Bowien-Jansen / Dr. Ewelina Mania: Finanzielle Grundbildung – Eine gemeinsame Aufgabe von Erwachsenenbildung und Sozialer Arbeit

Im aktuellen Überschuldungsradar stellen Monika Tröster, Beate Bowien-Jansen und Dr. Ewelina Mania vom Deutsche Institut für Erwachsenenbildung das Projekt „Curriculum und Professionalisierung der Finanziellen Grundbildung – CurVe II“ vor. Der Umgang mit Geld ist eine der wichtigsten Fähigkeiten im Lebensalltag. So sehen das auch 85% der Bundesbürger. Um Finanzielle Grundbildung bzw. Financial Literacy zu fördern, beschäftigt sich das im Projekt mit der Konzeption von Ansätzen für Fachkräfte und Multiplikatoren, um Finanzielle Grundbildung professionell umsetzen zu können. Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen Finanzieller Grundbildung und Überschuldung in den Blick genommen.

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iff-Überschuldungsradar 2020/17

Christian Hampl: Wegmarken der Entwicklung des Projektes Verbraucherbildung in Bayern

Bereits im Jahr 2012 trat das Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) an die vier geförderten Erwachsenenbildungsträger (Bayerischer Volkshochschulverband, Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes, Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Erwachsenenbildungseinrichtungen, Katholische Erwachsenenbildung) mit dem klaren Ziel heran, Informationsangebote und Bildungsmöglichkeiten zur produkt- und anbieterunabhängigen präventiven Aufklärung für Verbraucherinnen und Verbraucher zu gestalten.

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iff-Überschuldungsradar 2019/16

Katharina Vogt: Verbraucherschutz – Auch für geflüchtete Menschen!

Katharina Vogt zeigt auf, wie relevant die Stärkung des Verbraucherschutzes für geflüchtete Personen ist und beschreibt als Ansatz die Kooperation von Verbraucher- und Flüchtlingsberatung. Eine Zusammenarbeit der Unterstützungsangebote kann helfen, dabei vorzubeugen, dass Geflüchtete aufgrund von Unwissen über ihre Verbraucherrechte oder die Strukturen der deutschen Gesellschaft in Konsumfallen geraten.

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iff-Überschuldungsradar 2019/15

Heiner Gutbrod u.a.: Peer-to-Peer-Ansatz im Präventionskonzept der Jugend-Schulden-Beratung Tübingen

Heiner Gutbrod berichtet von einem neuen Ansatz in der Präventionsarbeit der Jugend-Schulden Beratung Tübingen: Ehemals Überschuldete berichten von ihrer persönlichen Leidensgeschichte und wie sie es geschafft haben, die Schulden hinter sich zu lassen.
Es gelingt so einen emotionalen Anker zu setzen, der andere Ebenen anspricht als die reine Wissensvermittlung. Die Teilnehmer bekommen einen Eindruck, dass Fehler korrigierbar sind. Aus erster Hand wird aufgezeigt, dass eine Befreiung aus einer schwierigen, finanziellen Situation durch Geduld, Ausdauer und Unterstützung möglich ist.

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iff-Überschuldungsradar 2019/14

Dr. Jan-Ocko Heuer: Restschuldbefreiung – Wohin geht die Reise?

Am 16. Juli 2019 ist die „Restrukturierungsrichtlinie“ der Europäischen Union (EU) in Kraft getreten. Die EU-Mitgliedsstaaten haben nun zwei – bzw. in Ausnahmefällen drei – Jahre Zeit zur Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht. Wenngleich die Richtlinie vornehmlich die vorinsolvenzliche Sanierung und die Entschuldung insolventer Unternehmer regelt, so dürften die EU-Vorgaben auch zu einer Neuordnung der Entschuldung von insolventen Verbrauchern in Deutschland führen. Dieses iff-Überschuldungsradar skizziert die entschuldungsrechtlichen Vorschriften der Richtlinie und diskutiert die anstehende Umsetzung durch eine Reform der Restschuldbefreiung im deutschen Insolvenzrecht. In diesem Zusammenhang wird auch für eine partielle Neuausrichtung des deutschen Entschuldungsrechts plädiert.

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iff-Überschuldungsradar 2019/13

Dr. Kerstin Herzog: Nicht-Nutzung von Schuldenberatung

Wie bewerten Überschuldete das Angebot der Schuldnerberatung und warum nehmen sie diese Angebote möglicherweise nicht wahr? Hieraus lassen sich auf wertvolle Hinweise auf die Qualität der Schuldenberatung ziehen. Beratung aus Sicht der Betroffenen zu analysieren, ist ein wichtiger Schritt, um dem Nutzen von Beratung näher zu kommen und zu schauen, inwiefern das Beratungsangebot den tatsächlichen Bedarfen entspricht.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2019/12

Katharina Angermeier / Prof. Dr. Harald Ansen: Alltägliches Rechnen im Kontext von Überschuldung

Das 12. Schlaglicht zur Überschuldung von Katharina Angermeier (HAW Hamburg) und Prof. Dr. Harald Ansen (HAW Hamburg) in der Reihe des instituts für finanzdienstleistungen e.V. (iff) in Kooperation mit der Stiftung Deutschland im Plus stellt erste Erkenntnisse zu einem aktuellen Forschungsprojekt vor, das untersucht, wie Überschuldete mit alltäglichen mathematischen Anforderungen umgehen.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2019/11

Dr. Christoph Mattes: Ein Restschuldbefreiungsverfahren bald auch in der Schweiz?

Europa diskutiert derzeit über die Verkürzung der Laufzeit bis zu einer Erteilung der Restschuldbefreiung. Kaum beachtet wird dabei, dass es noch vereinzelte Länder ohne ein solches Verfahren gibt. Das 11. Schlaglicht zur Überschuldung von Dr. Christoph Mattes in der Reihe des instituts für finanzdienstleistungen e.V. (iff) beschäftigt sich mit der möglichen Einführung eines Restschuldbefreiungsverfahrens in der Schweiz.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2019/10

Brigitte Ommeln: Falsche Altersvorsorge führt in den Ruin

Das 10. Schlaglicht zur Überschuldung von Brigitte Ommeln in der Reihe des instituts für finanzdienstleistungen e.V. (iff) in Kooperation mit der Stiftung Deutschland im Plus beschäftigt sich mit der Altersabsicherung Selbstständiger. Ommeln stellt dabei fünf zentrale Aspekte rund um die finanzielle Altersabsicherung von Selbstständigen pointiert dar.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/9

Prof. Dr. Ulf Groth: Schuldnerberatung und sozialanwaltlicher Ansatz

Das 9. Schlaglicht zur Überschuldung von Prof. Dr. Ulf Groth beschäftigt sich mit einer überraschenden Ursache von Überschuldung – der nicht Inanspruchnahme sozialer Leistungen. Die meisten Überschuldeten sind überschuldet, weil sie zu wenig Einkommen haben, nicht, weil sie übermäßig hohe Ausgaben haben. Häufig ließe sich das auf einfache Weise ändern. „Den Haushalten wird dringend benötigtes Geld zum Überleben vorenthalten!“, sagt Groth.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/8

Sabine Broekmans: Fall L. – Ein Fallbeispiel der Schuldnerberatung

Frau Broekmans, Schuldnerberaterin beim Caritasverband Kempen-Viersen e.V., schildert die Überschuldungsgeschichte des 32 jährigen Schreiner L., Vater von einem 6 jährigen Sohn und einer 8 jährigen Tochter. Er geriet, wie die meisten Überschuldeten, ohne eigenes Verschulden in seine Situation.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/7

Prof. Dr. Hans Ebli: Fachlichkeit in der Schuldnerberatung

Besonders seit den 1990er Jahren mehren sich die Berichte aus der Praxis der Schuldnerberatung, in denen inadäquate Rahmenbedingungen und der Verlust von Fachlichkeit kritisiert und beklagt werden. Eine Reflexion des arbeitsfeldspezifischen Diskurses um Bestimmungen und Bedrohungen von Fachlichkeit hat deutliche Hinweise auf sich defizitäre Rahmenbedingungen der Schuldnerberatung, sich widersprechende Funktionszuweisungen und damit Begrenzungen der Schuldnerberater_innen in ihren Anstrengungen, nach fachlichen Kriterien zu handeln, ergeben. Je nach finanzieller und personeller Ausstattung und Beauftragungsund Organisationsstrukturen müssen die Berater_innen damit umgehen, dass sie fachlich nicht so handeln können, wie sie sollen und wollen.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/6

Dr. Christoph Mattes: Schuldnerberatung – mehr als nur Expertenberatung?

Bei aller Orientierung, die uns diesen Charme der Restschuldbefreiung bietet, tappt die Schuldnerberatung hinsichtlich ihres ursprünglichen Anliegens, das Problem Verschuldung ganzheitlich zu bearbeiten, inzwischen im Dunkeln und kommt über technokratische Abläufe der Insolvenzmaschinerie nicht mehr oder nur noch selten hinaus. Einem ganzheitlichen Anspruch gerecht zu werden und die Beratung bei Verschuldung wieder mehr als Soziale Arbeit zu sehen erfordert, den Betroffenen die Deutungshoheit der Ziele der Beratung zu überlassen, mit ihnen Möglichkeiten und Wege zu suchen, ihre Ziele zu erreichen um schließlich das zu ermöglichen was Beratung möchte: Zum eigenverantwortlichen Umgang mit Geld und Schulden zu befähigen.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/5

Rafael E. Huber: Verhaltensökonomische Erkenntnisse zu finanziellen Alltagsentscheidungen

„If you always do what you always did, you will always get what you always got“
Dieses Eingangszitat liest sich einleuchtend. Will ich mein Leben verändern, so muss ich meine Entscheidungen verändern. Im Kontext von Geld könnte man also sagen: Will ich Vermögen aufbauen, so muss ich ganz einfach so entscheiden, dass mehr Geld rein- als rausfliesst. Ist das wirklich so einfach? Wieso entscheiden wir uns eigentlich so wie wir uns entscheiden? Wie können wir bessere Finanzentscheidungen treffen? Mögliche Antworten auf diese Frage liefert die verhaltensökonomische Forschung der letzten Jahre. Mit der ernüchternden Schlussfolgerung: So einfach ist es leider doch nicht. Und dennoch: Vieles könnten wir besser machen.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/4

Birgit Vorberg: Forderungsinkasso gegenüber Verbrauchern: Der Gesetzgeber ist weiterhin dringend gefragt!

Nach langem Vorlauf konnte die iff Evaluation des Gesetzes gegen unlautere Geschäftspraktiken (GguG) nun abgeschlossen werden. Birgit Vorberg Expertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und Mitglied von Inkassowatch kommentiert in ihrem Überschuldungschlaglicht die Ergebnisse. Das Ziel des GuG Inkassokosten zu begrenzen und transparenter zu machen, wird in der Praxis ins Gegenteil verkehrt. „Der Markt der Inkassodienstleistungen gegenüber Verbrauchern hat sich so für manche Konzerne zu einem lukrativen Wirtschaftszweig entwickelt“, so Vorberg. Die Unternehmen machten sich die weiterhin bestehenden Regelungslücken und Unklarheiten zu Nutze. Der Gesetzgeber sei daher aufgerufen, endlich unmissverständliche Kostenbegrenzungen für die Ersatzpflicht des Verbrauchers in Bezug auf Inkassokosten zu schaffen und eine effektive Aufsicht zu installieren.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/3

Brigitte Ommeln: Wenn die soziale Absicherung zur Schuldenfalle wird

Die Abschaffung des Meisterzwangs und die Ich-AGs haben die Zahl der Kleinselbständigen enorm erhöht. Bei dieser Gruppe der armen Selbstständigen verschlingen Krankenkassenbeiträge einen Großteil ihrer Gewinne. Viele von ihnen sind daher von Überschuldung bedroht. Eine dieses Jahr in Kraft getretene Gesetzesreform, die Abhilfe schaffen sollte, geht an ihnen vorbei.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2018/2

Prof. Dr. Claus Richter: Anspruchsvoller Job, schlecht bezahlt und unsicher: Überschuldungsberater

Schuldenberatung ist ein noch relativ junges Arbeitsfeld. Ihre Bedeutung hat sie allerdings schon vielfach bewiesen. Die freigiebigere Kreditvergabe seit Anfang der 80er Jahre hatte viele private finanzielle Katastrophen verursacht. Mit der wirtschaftlichen Aufhellung in Deutschland ist Überschuldung von der politischen Agenda gefallen. Zu Unrecht, steigt die Zahl der Überschuldeten doch seit Jahren beständig an und hat mittlerweile jeden 10. Erwachsenen in Deutschland erreicht. Die nach wie vor bei weitem zu geringe Mittelausstattung für diese wichtige Einrichtung ist daher nicht nachvollziehbar.

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iff-Überschuldungsschlaglicht 2017/1

Frank Wiedenhaupt: Die Beratungslücke in der Schuldner- und Insolvenzberatung – Fehlende Beratung für Kleinst- und Kleinselbstständige

Wenn von überschuldeten Personen die Rede ist, denkt man zunächst an den Verbraucher. Er bezieht sein Einkommen aus Arbeitsentgelt, Sozialleistungen, Rente oder versucht mit der Kombination aus mehreren Einkommensquellen seinen privaten Haushalt zu finanzieren. Diesen Menschen steht ein öffentlich finanziertes schuldner- und insolvenzrechtliches Beratungsangebot zur Verfügung. Für Kleinst- und Kleinselbstständige, die ihr Einkommen aus wirtschaftlich selbstständiger Tätigkeit erzielen – gemeint sind hier aber nicht die freiberuflichen Tätigkeiten wie Rechtsanwälte oder Steuerberater, sondern die vielen kleinen Handwerker, Kiosk- und Ladenbetreiber sowie Freiberufler mit Dozententätigkeit – existiert eine solche Beratung nicht. Die Folgen sind fatal.

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