Angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise erscheint es bedenklich, dass die Ursache der aktuellen Krise ausgeblendet und aus der politischen Diskussion verdrängt wird. Denn begonnen hat die Krise mit einer unverantwortlichen Kreditvergabe.

Wir spüren heute weltweit die Folgen der unverantwortlichen Kreditvergabe in den USA, bei denen nicht die langfristige Rückzahlungsfähigkeit der Verbraucher und eine angemessene Vertragsgestaltung der Kreditverträge mit den Verbrauchern im Mittelpunkt stand, sondern der kurzfristige Gewinn, bei dem die Risiken systematisch missachtet wurden, weil der schnelle Weiterverkauf eine scheinbare Risikolosigkeit des Geschäfts für die beteiligten Unternehmen suggerierte. Zwar ist der Markt in Deutschland anders, doch auch in Europa sind die Folgen einer unverantwortlichen Kreditvergabe deutlich zu spüren. Die aktuelle iff-Studie zeigt auf, wie ein „Verantwortliches Kreditgeschäft” aussehen kann. Sie will damit Anreize für die Banken und Sparkassen schaffen, um Verantwortung im Kreditgeschäft mit Verbrauchern zu übernehmen und damit auch einen Beitrag für die langfristige Stabilisierung des Finanzsektors zu leisten.

In der Studie wird gezeigt, dass schon heute einige Anbieter Verantwortung übernehmen und in vielen Bereichen durch ihr Verhalten eine Benchmark für andere Anbieter setzen können: Es gibt Anbieter, die öffentlich zugängliche Prinzipien geschaffen haben, Anbieter deren Preis in der Werbung mit den üblich vergebenen Kreditkonditionen übereinstimmt, Anbieter, die eine Diskriminierung zum Beispiel aufgrund des Wohnorts ausschließen und Anbieter, die ihre Kunden bei Ablehnung des Kreditwunsches über die Gründe dafür informieren – alles Punkte, die in Deutschland nicht selbstverständlich sind. Verantwortung übernehmen auch einige Anbieter, indem sie Schuldnerberatungsstellen langfristig finanziell unterstützen und Anbieter, die sich in Projekten zur Verbesserung der Finanziellen Allgemeinbildung engagieren. Ein gesellschaftlicher Beitrag für ein „Verantwortliches Kreditgeschäft” in Form von Projekten und Unterstützungsleistungen in Höhe von 0,1 % des jährlichen Unternehmensgewinns ist dabei bereits heute schon für einige Anbieter üblich. Doch haben sich bisher erst einzelne Anbieter an der Studie beteiligt und viele positive Beispiele sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Dies kann daher lediglich als Anfang gesehen werden. Andere Banken und Sparkassen sollten sich daran ein Beispiel nehmen.
Die Studie wurde im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) erstellt. Die Präsentation erfolgte am 16. Oktober 2008 in Berlin im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema Corporate Social Responsibility.

Link zur Studie