Der NDR hat in der Sendung Markt im Dritten am 15. Dezember 2008 darüber berichtet, dass zahlreiche Kreditinstitute auf Kundenfang mit Angeboten gehen, „die nur auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Bei näherer Betrachtung – insbesondere des Kleingedruckten – wird deutlich: Die Werbung der Banken hält nicht das, was sie verspricht.” Die Sendung Markt hatte drei verschiedene Anlage-Angebote von der Postbank, der Comdirect und der SEB exemplarisch unter die Lupe genommen und das Institut für Finanzdienstleistungen in der Sendung um eine Stellungnahme gebeten.

Gerade in Zeiten von sinkenden Zinssätzen erscheinen Angebote bis zu 7 % pro Jahr sehr attraktiv. Oft handelt es sich dabei aber um eine Mogelpackung, weil die Zinssätze nicht langfristig garantiert werden oder diese nur gewährt werden, wenn man gleichzeitig andere, teure Produkte dazukauft. Dies ist genau das Gegenteil einer sinnvollen, kundenorientierten Beratung und eines verbraucherorientierten Bankprodukts, so Achim Tiffe vom institut für finanzdienstleistungen in der Sendung.

Besonders problematisch sind daher scheinbar attraktive Zinsen, die nur in Verbindung einer Kreditkarte oder eines Fonds verkauft werden. Oft sind die verbundenen Produkte nicht passend und enthalten hohe Risiken einer schleichenden Überschuldung oder des Verlusts des angelegten Geldes. Folgende Fragen sollte man sich bei einem Angebot daher vorab stellen:

  • Habe ich wirklich Chancen, den Zinssatz langfristig zu erhalten?
  • Muss ich zusätzlich andere Produkte kaufen/Verträge unterschreiben?
  • Wie hoch ist das Risiko, dass ich das Geld nicht wiederbekomme?
  • Ist das Produkt an sich transparent?

Die Kehrseite der Medaille ist: Viele Kunden haben aber immer noch Geld auf Sparbüchern mit 0,75 % Zinsen pro Jahr. Das führt aufgrund der Inflation zu einer schleichenden Geldentwertung. Grundsätzlich sollte man daher bei Festgeldanlagen darauf achten, dass zumindest der Verlust der Inflation ausgeglichen wird.