Die Initiative kritischer Professoren der ökonomischen Bildung um Prof. Hedtke in Bielefeld gegen die als Bildung verkappte Imagewerbung von Firmen in der Schule zeigt Wirkung. In einem Beitrag des NDR Panorama wird gezeigt, wie u.a. die Allianz mit MyFinanceCoach aber auch Lego oder der BVI sich mit dem Bildungsanspruch in die Schulen begeben. Die unkritischen Kommentare des niedersächsischen CDU-Schulministers, der darin kein Problem sieht, so lange die SchülerInnen noch etwas lernen (und das tut man bekanntlich ja auch bei jedem Haustürvertreterbesuch) zeigen die Naivität, mit der dieses Bundesland die verfassungsrechtliche Pflicht des Staates zur Überwachung einer neutralen Bildung wahrnimmt. An die Stelle der gestrichenen Landesanstalt für politische Bildung treten nun Finanzdienstleister, die wahrscheinlich in einer öffentlichen Veranstaltung mit Erwachsenen ausgebuht oder einfach ignoriert werden würden. In der Schule, so kommentiert der Film, können ihnen die SchülerInnen nicht entlaufen, zumal offensichtlich auch Direktoren und Lehrer hierin noch die einzige Möglichkeit sehen, die Einsparungen staatlicher Bildungsausgaben zu kompensieren.
Dass der niedersächsische Minister damit auch noch vor kurzem der Atomindustrie die Chance gegeben hätte, für das zu werben, was seine Partei heute plötzlich falsch findet, hätte ihn nachdenklicher machen sollen.

Der Film sollte in Schulen und in der Lehrerfortbildung gezeigt werden.

Wohlgemerkt, es geht nicht um die Frage „Wirtschaft in der Schule“, sondern darum, ob sich der Staat seinen Bildungsauftrag gerade von solchen Unternehmen abkaufen lässt, die es nötig haben.