Die staatlich geförderte Altersvorsorge in Form der Riester-Rente, Basis-Rente oder der betrieblichen Altersversorgung steht aktuell stark in der Kritik: Es ist fraglich, ob alle Bürger erreicht und ob die privaten Vorsorgeaufwendungen für ein angemessenes Einkommen im Alter ausreichen werden.

Maßnahmen zur Vertrauensbildung und eine Versachlichung der Diskussion sind daher aktuell besonders wichtig. Vertrauen lässt sich vor allem durch mehr Transparenz und Vergleichbarkeit der Produkte vor Vertragsschluss, aber auch während der gesamten Laufzeit des Vertrages erreichen. Schutz vor Falschberatung oder die Kompensation von Altersarmut aufgrund von Einkommensarmut im Erwerbsleben können damit jedoch in der Regel nicht erreicht werden. Das Mittel der Information ist grundsätzlich begrenzt. Wo hingegen Information sinnvoll eingesetzt werden kann, wie bei der Entscheidungsfindung vor Abschluss eines Vertrages, führt es bei entsprechender Eignung zu besseren Entscheidungen bei den Bürgern, kann die Qualität und Effizienz der Produkte erhöhen und damit langfristig den Markt beeinflussen.


Vereinfachung der privaten Altersvorsorge

Die Vereinfachungen bei der staatlich geförderten Altersvorsorge hin zu mehr Flexibilität für den Verbraucher werden ausdrücklich begrüßt. Produkte müssen sich an die Lebenssituation der Verbraucher anpassen, nicht die Verbraucher an die Produkte. Daher sind Schritte zur jederzeitigen Kapitalentnahme in beliebiger Höhe für selbst genutztes Wohneigentum in der Ansparphase, eine flexiblere Handhabung der Reinvestition und eine jederzeitige Möglichkeit der Einmalbesteuerung des Wohnförderkontos in der Auszahlungsphase zu begrüßen.


Neuordnung der Informationspflichten

Die Einführung eines einheitlichen, produktübergreifenden Produktinformationsblatts (PIB), die Verpflichtung, Muster im Internet für den einfachen Vergleich zu veröffentlichen, die Neustrukturierung der jährlichen Informationspflichten und das Schaffen zusätzlicher Informationspflichten vor Beginn der Auszahlungsphase werden ausdrücklich begrüßt. Beispiele aus dem Ausland zeigen, dass dies sinnvolle Wege sind, um die Entscheidungsfindung der Verbraucher zu verbessern.


Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird unstrittig als eine notwendige Absicherung angesehen. Trotzdem haben viele Bürger keine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine zu geringe Absicherung. Daher ist es ein richtiger Schritt, Berufsunfähigkeitsversicherungen in die staatliche Förderung stärker mit einzubeziehen.

Ob damit die bestehenden Probleme gänzlich gelöst werden können, ist jedoch fraglich. Weder wird dadurch der Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsversicherungen für alle Bürger gewährleistet noch sind die Aufschläge bei zusätzlichen Risiken wie Vorerkrankungen und gefahrgeneigte Berufe begrenzt.