Alexander Conrad, Doris Neuberger and Lucinda Trigo Gamarra, The impact of regional economic conditions on the efficiency of savings banks in the light of demographic change, Credit and Capital Markets 47 (4), 2014, 533-570
http://ejournals.duncker-humblot.de/doi/abs/10.3790/ccm.47.4.533

Der Einfluss regionalökonomischer Faktoren auf die Effizienz von Sparkassen angesichts des demografischen Wandels

 

Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht den Einfluss von Umfeldfaktoren auf die technische Effizienz und Ertrags­effizienz deutscher Sparkassen. Mit einem zweistufigen Verfahren – Data Envelopment Analyse im ersten Schritt und multivariate Regressionsanalysen im zweiten Schritt – wird der Einfluss regional­ökonomischer Faktoren auf die Effizienz untersucht. Angesichts des demografischen Wandels mit zunehmenden regionalen Disparitäten in Wohlstand und Bevölkerung wird zwischen schrumpfenden und wachsenden Regionen differenziert. Regionale Faktoren erklären 10-20% der Effizienz­unterschiede. Der wichtigste externe Einflussfaktor auf die Effizienz ist der Wett­bewerbs­druck, entsprechend der „quiet life“-Hypothese. Mit zunehmender Bevölkerungs- und Filialdichte steigt die Effizienz in wachsenden Regionen, während sie in schrumpfenden Regionen mit dem Anteil älterer Menschen sinkt. Demografischer Wandel durch Bevölkerungsalterung und Migration von armen zu reicheren Regionen beeinträchtigt die Effizienz von Banken in schrumpfenden, peripheren Regionen. Der öffentliche Auftrag der Sparkassen, eine flächendeckende Versorgung mit Finanz­dienstleistungen sicherzustellen, verursacht damit Kosten in Form von Effizienz­verlusten. Andererseits wird durch das Regionalprinzip der Wettbewerb zwischen den Bankengruppen in den meisten Regionen sichergestellt, wovon die größte effizienzsteigernde Wirkung ausgeht.