Traditionell verschickt das Institut zum Jahreswechsel an Freunde und Förderer einen Neujahrsbrief, der Analysen zu Branchentrends und Politik enthält und die Situation am iff reflektiert.
Der Begriff „Solidarische Marktwirtschaft“ will zwei Konzepte miteinander verbinden: das Prinzip individueller Leistungsanreize und des Wettbewerbs in der Marktwirtschaft mit dem Konzept der gegenseitigen Verantwortlichkeit und Abhängigkeit in einer Gesellschaft, bei der die schwächsten Glieder einer Kette letztlich deren Haltbarkeit insgesamt ausmachen. Dabei muß eine alte Arbeitsteilung zwischen Staat und Wirtschaft schrittweise überwunden werden: Das Konzept der Solidarität vertraut das „Politische“ als Sorge um das „öffentliche Wohl“ (public interest) bisher vornehmlich dem Staat an, während die Produktivität in die Eigenverantwortung der Wir003 Wahrheit und Ehrlichkeittschaft delegiert erscheint.
In der Marktwirtschaft bezieht sich solidarische Wirtschaftspolitik letztlich vor allem auf den Einsatz von Geld, das zum dominierenden Gradmesser von Nutzen, zum wichtigsten Instrument zur Verwirklichung des öffentlichen Wohls und in seiner umfassenden Gesellschaftlichkeit zugleich zum „sozialsten“ Instrument wirtschaftlichen Handelns geworden ist. Insofern ist solidarische Wirtschaftspolitik eng mit der Entwicklung des Finanzsystems verknüpft.
Prof. Dr. Udo Reifner entwickelt in diesem Werkstattpapier Leitlinien für eine nach diesem Muster funktionierende Wirtschaftspolitik.
IFF-Neujahrsbriefe