Eine neue Doku von Michael Richter zu Inkasso
Vor gut einem Jahr wurde die iff Studie zur Evaluation des Inkassogesetzes veröffentlicht. Grimme Preis Träger Michael Richter hatte bereits im letzten Jahr über die Inkassobranche und die Evaluation berichtet. Heute Abend um 22:45 wird nun eine weitere Dokumentation über die Branche, „Die Story im Ersten: Milliardengeschäft Inkasso„, in der das Geschäftsmodell der Branche näher beleuchtet wird, ausgestrahlt. Nach Informationen des Branchenverbandes Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V (BDIU) wird mit Inkasso jährlich über 5 Milliarden Umsatz erzielt. Unter anderem kommt hier Dirk Ulbricht, Leiter des iff und Co-Autor der Evaluation des Inkassogesetzes zu Wort.
Worum geht es?
Die Branche steht wegen hoher Kosten, die sie von den Schuldnern aufnimmt bereits seit längerem in der Kritik. Eine Gesetzesänderung, die einen Kostendeckel bewirken sollte, hat tatsächlich zu einer regelmäßigen Ausweitung der Kosten bis hin zu dieser Grenze bewirkt. Auch einfache Anschreiben können so bei Kleinstbeträgen zu Kosten von 70 Euro führen. Auch wird scheinbar immer noch mit Strafanzeigen und ähnlichem gedroht, ohne, dass das tatsächlich so ohne weiteres möglich wäre. Die Schuldner, die häufig wegen kleinerer Beträge nicht zu Ihrem Anwalt gehen möchten, zahlen lieber.
Zweite Ernte
Zudem wird festgestellt, dass es zu Doppelbeauftragungen kommt. Statt lediglich entweder einen Anwalt oder ein Inkassounternehmen zu beauftragen, wird häufig effektiv von beiden Möglichkeiten Gebrauch gemacht. Das verursacht zusätzliche Kosten, ohne, dass damit die Rückzahlungsquote nennenswert verbessert wird. Kritisch ist das vor allem dann zu sehen, wenn die Firmen nicht mehr selber mahnen, sondern diese Aufgabe an externe aber zur Unternehmensgruppe gehörende Inkassounternehmen abgeben. Dann können nicht nur die geringen Aufwände des Inhouse-Inkasso geltend gemacht werden, sondern die deutlich höheren Kosten des „externen“ Inkassounternehmens geltend gemacht werden. So kann Mahnen ein ertragreiches Geschäft werden.
Weitere Informationen finden sich auch bei Inkassowatch.