Hanne Roggemann vom iff wurde von „der fonds“ anlässlich des Equal Pay Days zum Thema Frauen und Geldanlagen interviewt. Nach wie vor investieren Frauen seltener in Wertpapiere, obwohl das Einkommen im Schnitt 19 % geringer als bei Männern und bei den Renten die Differenz noch größter ist.
Dies resultiere aus einem Zusammenspiel aus finanzieller Bildung, Einkommen und gesellschaftlichen Vorstellungen sagt Hanne Roggemann. „Bei Frauen in einer Partnerschaft verdient der Partner oftmals mehr und übernimmt damit auch die Verantwortung für finanzielle Entscheidungen. In der Wissenschaft spricht man von kultureller Vererbung: Traditionell hat sich immer die Frau um die Haushaltskasse gekümmert. Anlage und Sparen waren dagegen Aufgabe des Haushaltsvorstandes – also des Mannes.“
Zum Thema nachhaltige Geldanlagen sagt sie: „Es gibt eine starke Evidenz, dass Frauen das ihnen zur Verfügung stehende Geld produktiver investieren als Männer. Frauen nutzen Kredite beispielsweise eher für die Bildung der eigenen Kinder, als das bei von Männern in Anspruch genommenen Krediten der Fall ist. Auch das Thema nachhaltiges Investieren scheint eher von Frauen besetzt zu sein. Wenn das Investieren nicht nur der Vermehrung des Geldes, sondern auch noch einem guten Zweck dient, scheint das Thema Geldanlage für Frauen interessanter zu werden.“
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